Indexikalische Körperplastik

Lars Stamm

Indexikalische Körperplastik
Der Naturabguss in der Kunst des 20. Jahrhunderts

Klappentext des Buches
Der Naturabguss war lange Zeit nicht als Kunstform akzeptiert, weil er in der Lage ist, das Bild des Menschen ohne subjektive Intervention naturgetreu zu reproduzieren. Erst seit den 1950er Jahren ist der Abguss in den Rang eines Kunstwerkes versetzt worden und dient Künstlern dazu, über Präsenz und Authentizität in der Plastik nachzudenken. Eine ästhetische Auseinandersetzung beginnt stets mit dem eigenen Leib und führt zur klassischen Totenmaske als Mortifikation des Körpers.
Diese Publikation zeigt an ausgewählten Künstlern, wie René Magritte, Marcel Duchamp, Bruce Nauman, George Segal, Duane Hanson und Marc Quinn, das Phänomen der Indexikalischen Körperplastik in Abgrenzung zur Geschichte der vormodernen Abformung. Im Vergleich mit der Fotografie wird die mechanische Verdoppelung des Körpers zum Brennpunkt bildtheoretischer Fragen, die sich stets um eine psychologische Überforderung des Bildes im Sinne einer bildmagischen Animationstechnik drehen. Der Naturabguss ist mehr als ein plastisches Kontaktbild, es ist die grundlegende Frage nach dem Menschen im Bild.

Graphentis Verlag, Göttingen, ISBN 978-3-942819-03-9, Hardcover, 496 Seiten, zahl­reiche Ab­bildungen